Wandertage
Wir haben drei
volle Tage Estland-Programm gemacht, die beiden größten Städte und etwas Natur
angesehen. Dabei hat das Wetter die ganze Zeit mitgespielt
Zuerst konnte ich
den beiden natürlich meine Erasmus-Stadt Tartu zeigen.
Am zweiten Tag
gab es dann Natur pur – wir sind mit dem Auto raus nach Taevaskoja gefahren.
Ein Wald mit Flusslauf und mehreren heiligen Orten. Trotz des stellenweise vereisten
Wanderweges haben wir den Ausflug sehr genossen.
Wer genau hinschaut, erkennt die estnische Flagge in der Landschaschaft |
Zum Abschluss ging
es dann nach Tallinn, durch die diesmal sonnigen Gassen der Altstadt und zum Meer.
Dank einem Tipp von Jenni aus Finnland sind wir zum Telliskivi-Viertel
gekommen. Ein kleiner Komplex von ehemaligen Industriegebäuden, die von jungen Geschäften,
Bars, Restaurants und Künstlern genutzt werden. Leider waren nicht alle
Geschäfte geöffnet (da Karfreitag), aber ich bin mir sicher, dass ich noch mal
nach Tallinn komme und dann den Rest der Läden erkunden kann.
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Brause-Sause auf der Linnahall |
Aber das wichtigste
der drei Tage war natürlich, Freddy und Vici zu sehen, jede Menge zu quatschen
und den beiden mein Leben in Tartu etwas zu zeigen.
Weiter ging das
Osterwochenende mit einem Besuch bei Sophia in Maarja Küla. Sophia kenne ich
über Johanna (Mitbewohnerin), sie macht einen Freiwilligendienst in Maarja
Küla, einem „Dorf“ in dem Menschen mit geistiger Beeinträchtigung leben und arbeiten.
Die Ansammlung von Häusern auf einem Grundstück mitten im Wald kam mir bei meinem
Besuch vor wie der ruhigste und friedlichste Ort an dem ich je war. Sonntags
sind wir dann mit Malte und Marcel (die auch hier zu Besuch waren, ebenfalls
Freunde von Johanna), durch Südestland gefahren.
Nach mehreren kurzen Stopps an
verschiedenen Orten haben wir im Nationalpark Karula ein bisschen mehr Zeit verbracht.
An einer der offiziellen Feuerstellen, die von allen Besuchern genutzt werden dürfen
und immer mit Feuerholz ausgestattet sind, haben wir dann unser Osterfeuer und Angrillen
gemacht. Dabei gab es auch jede Menge estnische Musik, ich habe euch hier mal
ein bisschen was zusammengestellt:
Noch mehr, diesmal aber sehr ernsthaftes Wandern gab es dann eine Woche später: Einige der Mitarbeiter von Maarja Küla haben begonnen etappenweise vom Dorf Richtung Santiago di Compostela zu laufen. Bei der dritten Etappe von Tagula nach Valga durfte ich mitlaufen. Bei strahlendem Sonnenschein ging es über Wiesen, vorbei an verlassenen Gebäuden und durch den Wald zur Grenzstadt Valga. 26 km, ordentlich Beinschmerzen (die noch zwei Tage andauern) und einen leichten Sonnenbrand im Gesicht (wer hätte das gedacht!) später stehen wir am Grenzposten zwischen Estland und Lettland. Unterwegs gab es immer wieder Pausen, Wettbewerbe (wer ist zuerst am nächsten Schild?) und musikalische Unterhaltung durch Sophia. Sehr erschöpft, aber auch sehr stolz kamen wir dann am Ziel an. Und wenn man schon mal in Lettland ist, dann muss man dort auch Alkohol kaufen – der ist nämlich jenseits der Grenze viel günstiger! Also waren wir sehr estnisch und haben einen Supermarkt-Stopp eingelegt bevor es zurück ging.
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Ein Foto vor dem Start |
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Und eines vom Ziel, ca. 6-7 Stunden später |
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