3555 km² Eis und erste Unitage




Die Ruhe vor Beginn der Orientierungstage blieb nicht aus. Aber da zu viel Ruhe - und Fotos meiner ganzen, lieben Familie beim Waffeln essen - zu schnell ein erstes Heimweh aufkommen ließen, saß ich am Dienstag um 8 im Bus nach Mustvee. Die Strecke führte über Land, vorbei an einsamen Holzhaushöfen, verschneiten Feldern mit Rehen und durch schneebedeckte Wälder hin zu dem kleinen Ort der am großen Peipus See liegt.

 




Und da stand ich dann auf 3555 km² Eis zwischen Estland und Russland. 
Bis auf ein paar Eisfischer hatten sich am Vormittag nicht viele hier raus verirrt und so haben wir einen ungestörten Spaziergang auf dem See mit weitem Blick genossen.





Bevor es losging mit der Woche habe ich mich noch sehr über die Ankunft von Anna und Annika gefreut. Die beiden studieren in Dortmund mit mir - und nun auch in Tartu. Die erste Uni-Woche ist nun fast vorbei, es ging schneller als wir dachten. Es gibt schon jetzt viel zu tun für die Kurse, aber der Spaß (häufig in Form von Kaffee, Kuchen, Essen oder Ausgehen mit den anderen Austauschstudenten) kommt nicht zu kurz. Nun sitze ich mindestens dreimal die Woche in einem Seminarraum des wunderschönen Hauptgebäudes in der Innenstadt und freue mich auf jede Menge Veranstaltungen mit dem Erasmus Student Network.




Ein bisschen wehmütig habe ich mir den Karneval in Deutschland aus der Ferne angesehen. Diese Tradition gibt es hier nicht. Aber wie zuhause gibt es auch in Estland etwas süßes kurz vor der Fastenzeit: Vastlakukkel sind ähnlich wie Berliner mit Marmelade gefüllt, aber der Teig ähnelt dem von Windbeuteln.

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